Warum wir Kaltprozess-Seife lieben
- Maria Stalder
- 20. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Nov.
(Und zugeben, dass wir dabei ein klein wenig voreingenommen sind)

Wer unsere Seifen kennt oder uns schon eine Weile begleitet, weiß: Bei MAR Essentials arbeiten wir bewusst mit der Kaltprozessmethode. Dieser Beitrag erklärt – fundiert, verständlich und mit einem Hauch Humor – warum uns diese traditionelle Herstellungsweise so am Herzen liegt und wie sie sich vom Heißprozess unterscheidet.
Beginnen wir dort, wo jede gute Seife entsteht: mit hochwertigen Ölen, echter Handarbeit und einem präzisen Herstellungsprozess.
Was Kaltprozess-Seife eigentlich ist?
Die Kaltprozessmethode ist die klassische und handwerklich anspruchsvolle Art, Seife herzustellen. Öle und Lauge verbinden sich durch den natürlichen Vorgang der Verseifung zu Seife und Glycerin – ganz ohne zusätzliche Hitze. Sobald die Seifenmasse eine stabile Konsistenz erreicht, wird sie in Formen gegossen und darf dann mehrere Wochen ruhen.
Diese Zeit ist nicht verhandelbar: Während des vier- bis sechswöchigen Reifeprozesses verdunstet überschüssiges Wasser, die Seife härtet aus, wird milder, langlebiger und entwickelt ihre endgültige Struktur. Das Ergebnis ist eine cremige, angenehm feste und gut schäumende Seife, wie man sie von echter Handarbeit erwartet.
Die Kaltprozessmethode erlaubt zudem höchste Kontrolle über Zutaten und Rezeptur: von ausgewogenen Fettsäureprofilen über sanfte ätherische Öle bis hin zu Pflanzenextrakten, Tonerden und feinen botanischen Zusätzen.
Was Heißprozess-Seife ist?
Beim Heißprozess wird die Verseifung durch äußere Hitze – meist im Slow Cooker – beschleunigt. Die Seife ist dadurch schneller einsatzbereit und erhält typischerweise eine eher rustikale, strukturierte Optik. Viele Seifenhersteller schätzen diese Methode für ihre Praktikabilität und die Möglichkeit, bestimmte hitzeempfindliche Öle erst nach dem Kochvorgang einzuarbeiten.
Beide Herstellungsweisen liefern echte Seife – nur eben mit unterschiedlichen Eigenschaften und Gestaltungsspielräumen.
Die wichtigsten Unterschiede
Für alle, die sich bereits mit der Seifenherstellung auskennen, folgt hier eine übersichtliche Darstellung der Unterschiede zwischen den beiden Methoden:
1. Textur und Ästhetik
Die Kaltverarbeitung ergibt glattere, dichtere und seidigere Seife . Die Heissverarbeitung erzeugt dickere, rustike Texturen.
Wenn Sie jemals eine Seife mit einem kunstvollen Wirbelmuster oder klar definierten, sauberen Schichten gesehen haben – dann handelte es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine im Kaltverfahren hergestellte Seife.
2. Gestaltungsmöglichkeiten
Das Kaltverfahren bietet die Präzision und die fließenden Übergänge, die für fortgeschrittene Techniken erforderlich sind: Hängewirbel, Tropfenwirbel, Marmorierung, Ombré-Schichten und modellierte Oberflächen. Das Heißverfahren schränkt aufgrund seiner dicken, kartoffelbreiartigen Konsistenz die Ausführung feiner Details ein.
3. Duft- und Farbstabilität
Da beim Kaltverfahren hohe Temperaturen vermieden werden, bleiben ätherische Öle und natürliche Farbstoffe besser erhalten. Beim Heißverfahren können bestimmte Duftstoffe oder Pflanzenextrakte beeinträchtigt werden, allerdings lassen sich dabei einige empfindliche Zusatzstoffe nach dem Garen hinzufügen.
4. Aushärtungszeit
Die Kaltverarbeitung erfordert eine ausreichende Reifezeit – 4 bis 6 Wochen für optimale Milde und Haltbarkeit. Die Heißverarbeitung ist zwar technisch gesehen früher nutzbar, profitiert aber dennoch von einer kurzen Reifezeit.
5. Finish und Hautgefühl
Kaltgerührte Seifenstücke sind in der Regel härter, ergiebiger und nach vollständiger Aushärtung besonders mild, mit einem cremigen, stabilen Schaum. Heißgerührte Seifenstücke sind ebenfalls sehr gut, haben aber oft ein etwas raueres, eher „handgefertigtes“ Aussehen.
Warum MAR Essentials sich für das Kaltverfahren entscheidet
Es gibt keine „falsche“ Methode. Seife ist Seife – und beide Techniken erfordern echte Chemie und echtes handwerkliches Können. Wir bei MAR Essentials entscheiden uns jedoch für das Kaltverfahren, weil es unseren Werten entspricht:
Wir können jeden einzelnen Inhaltsstoff feinabstimmen, vom Fettsäureprofil bis zum Überfettungsanteil, um sicherzustellen, dass jedes Stück Seife einem bestimmten Zweck dient – sei es Feuchtigkeitspflege, Reinigung, Peeling oder Beruhigung.
Das Kaltverfahren ist im Wesentlichen ein Medium für Maler. Die Fließfähigkeit ermöglicht es uns, unverwechselbare Designs zu kreieren, die der Ästhetik von MAR Essentials entsprechen: klar, zielgerichtet und schön.
Wir verarbeiten hochwertige Öle, ätherische Öle, Tonerde, Kräuter und Pflanzenextrakte. Kaltverfahren schützen diese Materialien besser als hitzebasierte Methoden.
Nach dem Aushärten besitzt ein kaltgerührtes Seifenstück eine dichte, feine Struktur, die einen sanften, aber reichhaltigen Schaum erzeugt – einen Schaum, der sich luxuriös anfühlt, ganz ohne Zusatzstoffe, an die wir nicht glauben.
Gute Seife braucht Zeit. Das Kaltverfahren ermöglicht es dem Seifenstück, sich auf natürliche Weise zu entwickeln, ohne Eile, was unserer Herangehensweise entspricht: langsam, bewusst und mit Respekt vor den Materialien.
Schlussbetrachtung
Sowohl Kalt- als auch Heißverfahren zur Seifenherstellung haben ihren Platz im Repertoire eines jeden Seifenherstellers. Doch bei MAR Essentials schlägt unser Herz für das Kaltverfahren. Es ermöglicht uns die kreative Freiheit, die Reinheit der Inhaltsstoffe und die langanhaltende Qualität, die wir unseren Kunden bieten möchten.
Es ist traditionell, es ist akribisch, es belohnt Geduld – und das Endergebnis ist eine Seife, die sich anfühlt, als wäre sie mit viel Liebe zum Detail gefertigt und nicht einfach nur produziert worden.
Neugierig, wie sich diese Methode in unseren Produkten niederschlägt? Dann stöbere durch unsere Kollektion – Entdecken Sie die Seifen von MAR Essentials.

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